Die Talfahrt des Wupertaler SV geht weiter. Beim 0:1 auf Schalke war die Mannschaft von Trainer Sebastian Tyrala zwar in der zweiten Hälfte die bessere Mannschaft und hatte drei gute Gelegenheiten den Abstiegsgipfel für sich zu entscheiden, am Ende aber machte Schalkes Yannick Tonye in der Schlussminute die Niederlage für die Bergischen perfekt.
Anschließend brachen bei den circa 400 mitgereisten WSV-Fans unter den 700 Zuschauern im Parkstadion alle Dämme. Zumindest bei Teilen von ihnen. Minutenlang beschimpften sie das Team in teils wüster Fäkalsprache. "Verpisst Euch", "Haut ab!", "Verpisst Euch in die Baller League", "Wir sind Wuppertaler und ihr nicht" lauteten einige der wütenden Proteste gegen das eigene Team.
Es folgten ganz bittere "Absteiger, Absteiger"-Rufe der eigenen Fans, die wohl selbst nicht mehr an den Klassenerhalt ihrer Mannschaft glauben. Durch die Siege von Eintracht Hohkeppel (3:2 gegen Rot-Weiß Oberhausen) und eben die eigene 0:1-Niederlage auf Schalke ist der Traditionsklub aus dem Bergischen nun auf den drittletzten Tabellenplatz zurückgefallen.
Nachdem die Mannschaft, die sich trotz der eigenen Enttäuschung den Fans gestellt hat, im Kollektiv ihr Fett wegbekam, gingen einzelne Spieler noch zu den Fans, die hinter dem Zaun standen - oder auf selbigem saßen. Insgesamt dauerten die Proteste minutenlang.
Die Enttäuschung der Anhänger ist nachvollziehbar. Der Wuppertaler SV ist in diesem Jahr noch ohne Sieg. In acht Spielen nach der Winterpause gab es sechs Niederlagen und nur zwei Unentschieden. Eine bedrohliche Entwicklung, die tatsächlich im Abstieg in die Oberliga enden könnte.
Besonders regten sich die Fans auch über die Ausflüge von Spielern wie Marco Terrazzino in die Baller League auf. Der Vorwurf: Sie würden nicht alles für den WSV geben. Sollte nun also auch noch ein nachhaltiger Riss mit den eigenen Fans durch den Verein gehen, kann das die Talfahrt noch beschleunigen.